Albert Einstein hat einmal von sich gesagt, er hätte keine besondere Begabung, sondern sei nur leidenschaftlich neugierig. Jetzt wollen wir keiner und keinem unserer jungen Forscher:innen eine Begabung absprechen, aber zweifelsohne teilen sie alle die leidenschaftliche Neugierde mit dem Namensgeber unserer Schule. Wir gratulieren den neun Preisträger:innen der Albert beim Wettbewerb „Jugend forscht!“ von Herzen und sind mit euch stolz auf dieses herausragende Ergebnis eurer hervorragenden Forschungsarbeit. Ganz besonders beeindruckt in diesem Jahr der hohe Anspruch der Forschungsfragen sowie das außerordentliche Engagement der Schüler:innen, die Kreativität, Forschergeist und Hartnäckigkeit bewiesen haben und dafür zurecht geehrt wurden.
Wir möchten auch unserer Kollegin Heike Weile danken, welche die Jugend-forscht-AG erst ermöglicht und die Jugendlichen nicht nur in ihrem Wissensdrang bestärkt, sondern ihnen auch jede Möglichkeit eröffnet, ihren Fragen und Ideen eigenständig nachzugehen. Die jungen Forscher:innen demonstrieren dabei eindrucksvoll, was wohl eine der größten Stärken unserer Schule ist: In den Schwerpunktklassen, Profilkursen und dem großen, freiwilligen Ganztagsangebot unserer Schule eröffnen wir Räume für alle Schüler:innen, in denen sie sich selbst ausprobieren und Neues entdecken können, wo sie lernen zu scheitern und es im nächsten Versuch besser zu machen. All dies sind Eigenschaften, die unsere Schüler:innen aus eigenem Antrieb zum Teil ihrer Persönlichkeit werden lassen, weil die Albert ihnen mehr als Unterricht bietet. Ganz gleich, ob in den Naturwissenschaften, Informatik, Technik, Musik, Kunst, Sport oder irgendeinem anderen Bereich – wir sind stolz auf unsere Schüler:innen und ihre Erfolge. Ausgezeichnet wurden:
Jule Dähnhardt hat sich die Frage gestellt, ob Gefangenschaft dumm macht. Dies ist von Interesse, weil gerade in Zoos die genetische Vielfalt oft sehr klein ist und sich daher die Inzucht auf die Überlebensfähigkeit von kleinen Populationen sehr negativ auswirken kann. Dies hat sie an Fruchtfliegen näher untersucht, weil sie sich gut halten und züchten lassen. Sie hat dabei einen Laborstamm aus Göttingen, die dort seit Jahren gehalten werden, mit selbst gefangenen Fliegen untersucht. Dabei ist herausgekommen, dass sich die ingezüchteten Fliegen langsamer vermehren als die wilden Fliegen und dass sie auch erheblich weniger herumfliegen. Für diese hervorragende Arbeit bekommt sie den 1. Preis im Wettbewerb Jugend forscht im Fachgebiet Biologie und nimmt am Landeswettbewerb in Clausthal-Zellerfeld teil.
Tracy Ababio hat sich an die Untersuchung von Honig gemacht. Dabei wollte sie herausfinden, ob Honig für Diabetiker ein geeignetes Süßungsmittel sind. Trotz zahlreicher experimenteller Rückschläge hat sie nicht aufgegeben, sondern ist immer weiter am Ball geblieben. Dabei hat sie herausgefunden, dass unterschiedliche Honigsorten sich in ihrem Mineralstoffgehalt deutlich unterscheiden, beim pH-Wert aber sehr ähnlich sind. Auch Tracy erhält einen 3. Platz bei Jugend-forscht im Fachgebiet Chemie.
Lea Auschill ist bei ihrer Tätigkeit in der freiwilligen Feuerwehr aufgefallen, dass der von der Feuerwehr eingesetzte Löschschaum für die Umwelt teilweise schädlich ist, weshalb die Feuerwehr das Löschen mit Wasser häufig bevorzugt. Daher hat sie sich gefragt, ob es nicht möglich ist, einen umweltfreundlichen Löschschaum herzustellen. Nach zahlreichen Variationen in Hinblick auf die Zusammensetzung des Schaums aber auch auf die technische Umsetzung hin ist ihr die Herstellung eines Löschschaums gelungen. Hier ist noch weitere Optimierung geplant. Dafür bekommt sie den 3. Platz im Fachgebiet Chemie und den Sonderpreis „Leben in der Zukunft“.
Marek Küthe hat sich darüber geärgert, dass sich Dateien zwischen zwei Geräten häufig nur über Emails oder plattformabhängige Programme austauschen lassen. Daher hat er es sich zur Aufgabe gemacht, ein plattformunabhängiges Austauschprogramm zu entwickeln. Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit waren dabei wichtige Kriterien. Das Programm kann sich sehen lassen- es funktioniert einwandfrei! Das ist ein 3. Preis im Fachgebiet Mathematik/Informatik bei Jugend-forscht.
Adrian Helmers, Jan Peifer und David Serafimov haben die Schrittzähler von Handys untersucht. Dabei ist die Abweichung der tatsächlich gemachten Schritte von den gezählten Schritten sehr unterschiedlich. Einige Handys arbeiten sehr genau, während andere ziemlich große Abweichungen aufwiesen. Der Preis spielt dabei eine geringere Rolle als man eigentlich denken sollte. Dabei führte die Nutzung von Smartwatches nachweislich zu schlechteren Ergebnissen. Um der Technik auf den Grund zu gehen, die hinter dem Zählen der Schritte steckt, haben sie einen Schrittsimulator konstruiert und auch ein Pendel eingesetzt. Mithilfe eines Computerprogrammes sind sie dem Ablauf eines Schrittes auf die Spur gekommen. Weitere Messungen sind erforderlich, um noch genauer herauszufinden, was genau ein Handy denn nun als Schritt erkennt. Dafür erhalten die drei den 3. Preis im Fachgebiet Technik.
Chiara Bullach hat sich beim Eislaufen gefragt, ob man eigentlich Eis rutschiger machen kann. Dazu hat sie dem Wasser entweder Salz oder Spülmittel zugesetzt und es in einer Eisbahn einfrieren lassen. Nun konnte sie stoppen, wie schnell ihr Versuchsschiffchen die Eisbahn herunterrutscht. Es konnte gezeigt werden, dass das Eis rutschiger wird, wenn es beginnt zu tauen. Dafür bekommt sie ein Jahresabo der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“.
Yara Tostmann hat festgestellt, dass das Spiel „Double“ gerade für jüngere Kinder mit acht Symbolen zu schwer ist und sich daher gefragt, ob man es einfacher machen kann. Bei ihren Versuchen dazu hat sie sowohl herausgefunden, wie die Zahl der Symbole mit der Zahl der Karten zusammenhängt als auch, dass sich die Symbole auf den Karten mithilfe der Fano-Ebene ermitteln lassen. Interessanterweise hat der Spieleverlag inzwischen eine Kinderversion mit sechs Symbolen herausgebracht, was auch die von Yara favorisierte Anzahl an Symbolen ist. Ihre Online-Präsentation beeindruckte die Jury, so dass sie den Sondepreis „Originellste Online-Präsentation“ erhalten hat: Eintrittskarten für das Phaeno in Wolfsburg.
Antonia Hamidi hat sich über die wachsenden Plastikberge geärgert und sich daher auf die Suche nach Alternativen gemacht. Sie hat dazu unterschiedliche Rezepte für Stärkefolie ausprobiert und die selbst hergestellten Stärken auf ihre Eigenschaften wie Wasserlöslichkeit, Abbaubarkeit, Elastizität und Resistenz gegen Säuren untersucht. Dabei hat sie festgestellt, dass sich eine Beimischung von Mehl nicht als sinnvoll erwiesen hat. Kartoffelstärke liefert die besten Ergebnisse, vermutlich da sie mehr Amylopektin enthält als andere Stärkesorten. Dafür erhält sie den Sonderpreis „Reset Plastic“.
Adrian Helmers hat sich zudem überlegt, dass die käuflichen „Nano-Leafs“ für viele Menschen unerschwinglich sind. Daher hat er mithilfe seines 3D-Druckers eine deutlich kostengünstigere Variante entwickelt, die außerdem erheblich variabler aufzubauen ist als die Originalversion. Die Lampen überzeugen in ihrem Design so sehr, dass er inzwischen viele Anfragen danach bekommen hat.
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt euch eure Auszeichnung wirklich verdient und wir sind gespannt darauf, was wir in Zukunft noch von euch hören werden!